Peru gilt in Südamerika schon lange als kulinarischer Spitzenreiter und die besten Restaurants in Südamerikas folgen der peruanischen Küche. Mittlerweile hat sich die peruanische Küche auch auf dem internationalen Markt einen Namen gemacht und Peru wird als kulinarischer Hotspot gesehen. Zum Beispiel gaben 2013 40% der Touristen an Peru hauptsächlich wegen des Essens besucht zu haben. Welche Gründe die peruanische Küche derat einzigartig machen, erfahrt ihr hier.
Grund 1: Drei verschiedenen Kilmazonen und Vielfalt
Wie wir bereits in einem früheren Artikel erörtert hatten, gibt es in Peru drei verschiedene geologische Gebiete mit unterschiedlischem Klima. Die drei Gebiete sind die Küste (Costa), die Andenregion (Sierra) und der Regenwald (Selva). Letztere nimmt mit etwa 60% den größten Teil Perus ein, während der Großteil der Bevölkerung an der Küste lebt. Aufgrund der drei Gebieten und Klimazonen können in jedem dieser Landebenen gänzlich verschiedene Früchte und Gemüsesorten wachsen. Die peruanische Küche ist daher mit einer Fülle an verschiedenen Zutaten begünstigt, was sich auch in der Essenskultur widerspiegelt. Eine deutliche Stärke der peruanischen Küche ist daher ihre Vielfalt, die diese von anderen südamerikanischen Küchen unterscheidet. Vom Regenwald können Zutaten wie scharfe Gewürze und tropische Früchte entnommen werden, während Kartoffeln und Mais aus der Andenhochebene stammen. Frischen Fisch für peruanische Gerichte wie das Ceviche, bekommt man am einfachsten von der Küste des Landes.
💡Trivia: Zu den bekanntesten Gemüsesorten, die ursprünglich aus Peru stammen gehören die Kartoffel, Chillischoten, Mais, Tomaten und (Lima)-Bohnen.
Apropos Klima, Peru kann man gerne im Januar besuchen, da es dann angenehm warm ist. Wo man noch im Januar auf warmes Klima trifft: Wo ist es warm im Januar?
Grund 2: Kartoffelparadies
Die Kartoffel gehört zu den vielseitigsten und beliebtesten Nutzpflanzen der letzten Jahrhunderte. In vielen europäischen Küchen, insbesondere auch in der deutschen Küche, zählt die Kartoffel als fester Bestandteil von etlichen traditionellen Gerichten. Für manche mag dies daher als Schock kommen, denn tatsächlich ist die Kartoffel nicht all zu lange in Deutschland verfügbar. Nun gut, sie wird in Deutschland seit dem 17. Jahrhundert angebaut, ursprünglich stammt diese allerings aus den Anden. Freunde der Kartoffel können sich daher freuen, denn die peruanische Küche ist voll von Gerichten rund um die tolle Knolle! Hierbei sollte man anmerken dass es in Peru nicht nur die klassische Speisekartoffel und Süßkartoffel gibt, sonder über 2500 Sorten. Egal ob violette, rote, blaue, grüne oder schwarze Kartoffeln, in Peru findet ihr jegliche Farbe und Form von Kartoffeln. Zu den bekanntesten Kartoffelgerichten gehört Causa, eine Art Kartoffelbrei in Form eines Kuchens, wahlweise mit Hühnchen oder Thunfisch gefüllt.
💡Trivia: Über 99% aller heutigen Kartoffelarten stammen alle von der Kartoffelsorte Solanum tuberosum, deren Ursprung in den peruanischen Anden liegt.
Zwar stammt die Kartoffel aus Peru, Käse ist aber eindeutig eine europäische Erfindung. Welche Länder welchen Käse produzieren, erfahrt ihr hier: Alles Käse: Eine Europatour für Käseliebhaber
Grund 3: Das gesunde Pseudogetreide, die Quinoa
In den letzten 10 Jahren haben reihenweise neue Superfoods in den Restaurants und Gemüseabteilungen Deutschlands, darunter auch Quinoa. Die wachsende Popularität der Quinoa in Deutschland ist aber kein Zufall, denn Quinoa ist enorm reich an Eiweiß und glutenfrei. Quasi zeitgleich mit dem immer größeren Drang sich gesünder zu ernähren stieg auch die Nachfrage an gesunden Alternativen zum Standardgetreide. Während das Debut des Pseudogetreides in Deutschland noch nicht lange her ist, wird Quinoa in den Anden seit 5000 verwendet. Quinoa trägt daher auch oft den umgangssprachlichen Namen Inkareis. Zwar Peru vor 5000 Jahren noch nicht Peru, trotzdem ist Quinoa auch heutzutage noch in der peruanischen Küche zu finden. Quinoa stammt nicht nur aus dem jetzigen Peru, das Andenland ist weltweit auch der größte Produzent der Quinoa. Nicht nur in Peru, aber in ganz Südamerika wird Quinoa oft als Beilage zum Hauptgericht serviert.
💡Trivia: Quinoa braucht wenig Pflege und kann mühelos in einer Höhe von bis zu 4200 Metern angebaut werden.
Quinoa ist in der veganen Küche ein Dauerfavorit. In welchen Städten ihr einen hohen Anteil an vegan-freundlichen Restaurants findet, erfahrt ihr hier: Die 10 vegansten Städte weltweit
Grund 4: Die besten Raustaurants der Welt
Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten, weswegen wir uns nun die objektiveren Gründe zu Perus Küche anschauen. Das die peruanische Küche zu den weltbesten gehört ist nämlich nicht nur eine subjektive Meinung. Fakt ist drei peruanische Restaurants sind in den letzten Jahren ständiger Vertreter in den Top 50 der weltweit besten Restaurants. Zwei von diesen drei peruanischen Restaurants sind dieses Jahr sogar unter den Top 10. Platz 33 für das Restaurant Astrid y Gastón, auf Platz 8 Maido und auf Platz 5 kommt das Restaurant Central. An einem Regenreichen Tag könnt ihr in Lima euch zu mindest auf gutes Essen verlassen! Auch die Nachbarländer Perus geben der peruanischen Küche einen guten Ruf. Wer zum Beispiel in Chile nach den besten Restaurants fragt, dem wird oft ein peruanisches Restaurant empfohlen. Zudem gewinnt Peru seit sechs Jahren in Folge den Titel South America’s Leading Culinary Destination bei den World Travel Awards.
💡Trivia: Die peruanische Küche erlebt gerade einen riesigen Aufschwung. Diese neue Welle an peruanischer Küche nennt sich cocina novoandina, Neuandische Küche.
Eine weitere Stadt mit Top Restaurants ist Tel Aviv. Lasst euch hier von den 10 besten Bars & Restaurants in Tel Aviv inspirieren!
Grund 5: Chifa und Cocina Nikkei
Die Vielfalt an Zutaten ist schön, Vielfalt an Arten der Zubereitung sogar noch besser! Die heutige peruanische wäre nicht diejenige ohne äußere Einflüsse von Einwanderen, genaugenommen chinesischen und japanischen Einwanderern. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts immigrierten chinesische und japanische Gastarbeiter nach Peru und beeinflussten viele Elemente der heutigen peruanischen Küche. Die japanisch-peruanische Fusionsküche nennt sich cocina Nikkei und hat sich insbesondere auf die Zubereitung von Fischgerichten ausgewirkt. Ein gutes Bespiel ist Ceviche, wo dank des japanischen Einfluss wird der frische Fisch nur kurz in der Limetten-Chilli-Soße mariniert. Auch die chinesisch-peruanische Fusionsküche, bekannt unter dem Begriff Chifa, hat die peruanische Esskultur verändert. Dies jedoch nicht bewusst, sondern eher dadurch dass die Zutaten für reine chinesische Gerichte in Peru schwer auffindbar waren. Mittlerweile sind chinesisch-peruanische Restaurants äußerst beliebt, besonders in der Hauptstadt Lima. Dank dieser Beliebtheit hat sich Chifa als Essenkultur sogar in Nachbarländer Perus verbreitet.
💡Trivia: Das Restaurant Maido, welches auf Platz 8 der besten Restaurants der Welt ist, ist ein japanisch-peruanisches Restaurant.
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Grund 6: Ceviche

Wenn wir schon vorhin die Rede von Ceviche war, dann können wir hier gleich etwas näher drauf eingehen. Ceviche dürfte nach Llamas und Machu Picchu wohl der bekannteste Begriff sein den man mit Peru verbindet. Das ein Gericht zu den bekanntesten Merkmalen eines Landes gehört, deutet natürlich auch auf eine ausgeprägte Esskultur hin. Für wen der Begriff Ceviche nur Fragezeichen aufwirft, für den erklären wir nun was das Gericht eigentlich ist. Ceviche ist ein Fischgericht bestehend aus frischem rohem Fisch, der kurz in der Leche de Tigre (Tigermilch) Marinade eingelegt wird. Die Marinade ist natürlich keine echte Tigermilch, sondern besteht aus einem Mix von Limettensaft, Knoblauch, Chillischoten und lokalen Gewürzen. Dieses Verfahren wurden von den japanischen Gastarbeitern in Peru verfeinert und minimiert das Risiko einer Lebensmittelvergiftung beim Rohfischgericht. In Peru gilt Ceviche als ein Nationalgericht weswegen ihr unbedingt das Gericht in einer Cevichería in Lima probieren solltet.
Trivia: Der genaue Ursprung des heutigen Ceviches, sowie der Name, sind viel umstritten da es mehrere Theorien gibt.
Ceviche bekommt ihr in Peru relativ günstig schon ab etwa umgerechnet 5€. Peru ist im Allgemeinen recht preiswert, es gehört zu den 10 Urlaubszielen bei denen ihr für unter 5€ pro Tag durchkommt.
💡Grund 7: Cuy chactado, gegrilltes Meerschweinchen

Nun gut, zugegeben, Cuy ist auf Anhieb nicht direkt ein „Grund” warum die peruanische Küche zu den besten gehört. Hier kommt das eher Stichwort Vielfalt wieder ins Rampenlicht und es gilt das Motto „Andere Länder, andere Sitten”! Cuys stammen aus Südamerika und werden dort schon seit Jahrhunterden als Masttiere gehalten. Cuys unterscheiden sich auch gänzlich vom in Europa als Haustier gehaltenenen Hausmeerschweinchen, denn Cuys sind scheu und keine Kuscheltiere. In Peru, aber auch in Ecuador und Bolivien, gelten Cuys als wichtige Proteinquelle. Im Gegensatz zu Kühen brauchen Cuys viel weniger Nutzraum und können auch in extremen Höhenverhältnissen gehalten werden. Zu den bekanntesten Varianten in der peruanischen Küche gehört das Cuy chactado, das typisch für die Stadt Arequipa ist. Hierbei wird das Cuy in Cayennepfeffer mariniert, gegrillt und als ganzes serviert, mit dem Kopf. Falls ihr es mal probieren wollt, denkt einfach daran, bei uns gibt es Spanferkel, auch ganz.
Trivia: Übrigens galten Cuys in Europa bis zum 20. Jahrhundert auch als Masttiere und wurden verspeist.
Wenn euch Cuys etwas zu skurril zum Essen sind, na dann wartet mal ab bis ihr folgende Nahrungsmittel gesehen habt: Die schrägsten Museen rund ums Essen weltweit
Grund 8: Mate und Koka Tee

Als Andenland ist Peru extrem bergig und Höhenkrankheit ist wärend eines längeren Aufenthalts in dem Land keine Seltenheit. Glücklicherweise gibt es auch hierfür ein natürliches Heilmittel, die Koka-Pflanze. Die Blätter der Kokapflanze helfen nicht nur gegen Höhenkrankeit, sondern auch gegen Magenbeschwerden und Kopfschmerzen. Vielleicht fragt ihr euch nun, was hat dies mit der peruanischen Küche zu tun? Nun, die peruanische Küche zeichnet sich dadurch aus dass sie multible Verwendungsmöglichkeiten für die einfachsten Zutaten findet. In dem Fall der Koka-Pflanze findet man sie in Peru als Mehl, Tee, aber auch als Erfrischungsgetränk Mate de Coca. Insbesondere den Tee werdet ihr auf fast jeder Getränkekarte in Perus Restaurants finden. Übrigens braucht ihr euch wegen einem Rauschzustand keine Sorgen machen, man müsste dazu extrem viel Koka-Tee oder Mate trinken. Trotzdem ist es ratsam Koka-Blätter nicht als Souvenir mit nach Deutschland zu nehmen.
💡Trivia: Von 1885 bis etwa 1903 verwendete Coca-Cola in seinen Produkten Kokablattextrakt.
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